Texel- War das nun Urlaub ???

Am Donnerstag buchte ich spontan eine Woche Urlaub auf der niederländischen Insel Texel. Die Idee meine freie Woche an der Nordsee zu verbringen keimte schon länger in mir, nur das Ziel war noch unbekannt. Sollte es auf die mir bekannte und von mir geliebte Insel Schiermonnikoog gehen oder doch neues Land erkunden? Und ist es überhaupt machbar mit der ganzen Bande alleine zu vereisen? Aufgrund logistischen Überlegungen wurde es dann Texel und meine 74 Jährigen Tante hatte Zeit und Lust mitzugehen.

Montagmorgens ging es nach einer sehr unruhigen Nacht mit wenig Schlaf los. Kurz nach 8 Uhr waren der 7 Monate alte Zweibeiner, die fünf Vierbeiner und das Gepäck im Auto verstaut und los ging es zum Tante abholen. Da die Mülltonnen doof standen und bei der riesen Karre von Auto ein Parksensor defekt und somit eh dauerhaft piepst, rangierte ich ohne auf das Piepsen zu achten – Wums- da waren die Pflanzsteine dann doch näher wie gedacht…

An der Tankstelle habe ich akute Stilldemenz und fahre die Zapfsäule falsch an, der Urlaub beginnt ja super. Achso ja, da wäre noch was – Zoe ist läufig, in der Standhitze und Tonda strotzt gerade so vor pubertären Hormonen -Wums- Kopf an Decke der Kiste, da gab es eine Abfuhr von Mama. Ob das die Fahrt gut geht mit den beiden in einer Box zusammen? Tante Heide muss Wache schieben und wieder Erwartens klappt es super und nichts rappelt in der Kiste. Auch Junior ist so müde von der Nacht, dass er die Fahrt über seelig schlummert. Nach vier Stunden ist dann Pause angesagt – wickeln, alle Hund und Frau Pipi machen und MIST- die Pakete vergessen abzugeben. Jetzt sind wir schon in Holland und die Retouren werden nun wohl eine Extra Rundfahrt über die Insel bekommen. Naja passt ja zum heutigen Montagmorgen.

Nach 7 Stunden Fahrt ohne Stau aber mit viel Lkw Verkehr sind wir dann an der Fähre angekommen, also fast… denn ich brauchte drei Anläufe um die Auffahrt zu finden. Während wir auf die Erlaubnis zum Auffahren warten buche ich schnell das Parkticket für die Insel. Mega praktisch für 20 € darf man eine Woche überall auf der Insel parken. Die Überfahrt dauert nur 20 Minuten, die Zeit reicht gerade um kurz eine Chocomel zu trinken und den Sonnenuntergang zu bestaunen. Gegen 18 Uhr erreichen wir dann unsere Unterkunft in De Koog, dem Hauptbadeort der Insel und werden zur Freude meiner Tante von einer Katze empfangen. Diese würde am liebsten mit uns in die Wohnung oder zumindest in mein Auto steigen.

Auto ausladen und Essen einkaufen, mehr machen wir heute nicht mehr. Ach doch… die Hunde müssten ja nochmal raus- klar haben die nach 10 Stunden Reise viel zu viel Energie und so zerren sie mich durch die Gegend. Ich rege mich darüber nicht auf, denn aus Erfahrung weiß ich dass der erste Tag immer so ist, morgen sieht das schon wieder ganz anders aus. Zum Abschluss des Montags bleibe ich beim Tür aufschließen hängen und reiße mir einen Findernagel ein. Autsch. Tonda versucht unermüdlich Zoe zu besteigen, sogar im Laufen- wir beide haben unsere Mühe ihn zur Besinnung zu bekommen. Wieder zurück in der Wohnung bekommt Zoe ihr Höschen an, Tiffy auch da sie manchmal ausläuft mit ihren 15 Jahren. Junior brüllt auch schon nach mir, also das ganz normale Chaos. Heute gehen wir früh ins Bett und ich bin froh dass Tonda zumindest nachts zufrieden ist wenn er seine Nase an Zoes Pfote stupsen darf und so einschläft. Morgen beginnt dann der Urlaub und die Entspannung…

Der Dienstagmorgen beginnt mit einem Bernersennenmädchen dass sich zu mir ins Bett rettet und somit eine Welle der Geräusche auslöst. Da es in dem Zimmer eng ist bleibt sie beim hochspringen an der Tür hängen- wums! Patsch, patsch, patsch Tonda steht auf und kommt zu uns ans Bett um zu sehen wo seine Angebetete den hin ist. Merlin beschwert sich lautstark knurrend darüber dass Tonda die Nase ins Bett steckt. Ronja gruselt sich vor Merlin und hüpft vom Bett runter, dort wird sie von Tonda genervt und sie keift ihn an. Tiffy? Die ist zum Glück taub und bekommt von dem Trubel nichts mit. Aber jemand anders tut lauthals kund dass er nun wach ist… Ok ich steht ja schon auf. Welch Illusion dass es im Urlaub anders wie zu Hause abläuft.

Junior frisch machen und mit Spielzeug ins Bettchen legen, schnell mich selbst anziehen und sofort mit den Hunden raus. Tiffy ist derweil auch aufgewacht und muss morgends wie auch Merlin immer sehr dringlich und sofort! Zu Hause kann ich im Schlafanzug die Tür öffnen und die Hunde können sich im Garten erleichtern, hier müssen wir jedoch angeleint ein Stockwerk runter und ein Stück laufen bevor wir Rasen unter den Füßen haben. Genau dass wiederrum passt Tiffy nicht, morgens bewegen geht gar nicht- sie haut die Bremse rein und ich klemme sie mir unter den Arm. Wieder zurück höre ich Junior schon schreien, meine Tante Heide schläft noch- Schwerhörigkeit kann auch vorteilhaft sein.

Ich mache Junior seinen Brei und kurz darauf landet dieser ungekostet auf dem Boden. Hm Montag war doch schon gestern, oder? Die Hunde finden ihn lecker und helfen beim Putzen. Später starten wir zum ersten Ausflug an den Strand, ich fahre extra aus unserem Ort raus, da ich mir an anderen Strandabschnitten mehr Ruhe erhoffe. Der Parkplatz lässt nur erahnen was hier im Sommer los ist, da sind die ca. 15 Autos momentan doch wenig. Also Kinderwagen ausladen, zusammenbauen Junior rein. Erstaunlich gut lässt sich der Kinderwagen im Sand schieben, praktischer Weise findet Tiffy unten im Wagen auch noch Platz und Heide schiebt ihren „Rollator“ wie sie den Kinderwagen nennt. Nur im tiefen Sand müssen wir zu zweit ran- einer schiebt einer zieht. Junior will die Hände nicht im warmen Sack lassen und ich stopfe sie ihm immer wieder rein, er protestiert- mir egal es ist zu kalt. Ich beschließe morgen bekommt er wieder den Schneeanzug an, egal ob ihm dann zu warm ist.

Die Hunde müssen alle mal und ich spiele lustiges Kotsammeln am Strand, einer hier am Meer der andere dort hinten bei den Dünen. Heide sammelt auch… vermeintlichen Bernstein- der in Wirklichkeit ein heller Flintstein ist. Jedes Mal wenn sie stehen bleibt um sich zu bücken, schreit Junior den er möchte nicht das der Wagen still steht. Und so renne ich den Häufchen hinterher, Junior schreit und die Hunde rennen überall wild rum und freuen sich über die Freiheit. Tonda klebt mit der Nase nur an Zoes Hintern, doch ehe ich von einem Häufchen hochschauen kann höre und sehe ich wie meine Hunde auf einen Schäferhund zustürmen. Ich pfeife und der Großteil der Meute dreht ab. Nur Frechdachs Tonda löst sich vom Hintern seiner Mutter und macht sich mit dem Schäferhund bekannt. Ich rufe ihn deutlicher und so kommt auch er zu uns zurück. Ich entschuldige mich beim Besitzer des soeben gemoppten Hundes und dieser lächelt uns an und sagt es sein kein Problem. Dass es hier ganz normal ist, dass die Hunde einfach auf einander zu rennen und die Besitzer entspannt sind, daran muss ich mich erst wieder gewöhnen.

Dennoch habe ich den Anspruch das meine Meute nicht zu viert auf einen fremden Hund losstürmt. Normal klappt das auch, wenn ich aufmerksam und ausgeglichen bin. Ausgeglichen? Bei dem Stress hier ? Ich koche nur so vor mich hin, ja auch ein Hundetrainer ist nur ein Mensch. Da ich weiß, dass meine Hunde mich wiederspiegeln atme ich tief durch und schaue mich um. Das Meer rauscht, der Wind pfeift und die Sonne scheint. Eigentlich ist es doch ganz schön hier! Ab dem Moment wo ich mich besinne schläft Junior ein und die nächsten Hundebegegnungen laufen geregelt ab. Wir setzen uns ins Strandcafe und genießen die Sonne, so schön kann Urlaub sein. Wir beobachten wie eine Hundemeute von ca. 20 Hunden den Strand entlang läuft, ein großes Durcheinander verschiedener Rassen. Mit meinen fünf falle ich kaum auf , viele Urlauber haben mindestens zwei Hunde. Menschen ohne Hund trifft man hier zu dieser Jahreszeit eher selten. Jetzt in der Nebensaison dürfen die Hunde am ganzen Strand ohne Leine rennen und das nutzen viele aus. Wir gehen noch ein wenig shoppen in Den Burg und im Anschluss nochmal kurz an den Strand zum Hunde rennen lassen. Wow- Was für ein Sonnenuntergang !


Tonda versucht nun romantisch bei Sonnenuntergang Zoe zu besteigen, doch er erntet ein Knurren von ihr. Tiffy rennt vergnügt am Strand entlang, schön mein altes Mädchen nochmal so freudig zu sehen. Leider vergisst sie dann wo wir sind und so müssen wir sie einsammeln. Rufen geht ja nicht, sie ist ja taub. Und durch ihre Demenz muss man ganz besonders auf sie Acht geben, da dreht man sich kurz rum und schon rennt sie in die falsche Richtung. In der Pension angekommen haben alle Hunger und während ich Junior stille, setzt sich Merlin in den Flur und presst. Was ist denn jetzt kaputt? Durchfall, nun gut dann mal ab in die Badewanne. Merlin schreit als ich ihn den Hintern abdusche, sehr ungewöhnlich auch beim Abtrocknen scheint er Schmerzen zu haben. Beim genaueren Hinsehen sehe ich das Dilemma, ein Analdrüsenbeutel steht kurz vorm platzen. Tonda sabbert Zoe hinterher und Junior heult weil er zwar müde ist, aber nicht schlafen mag. Doch dann kehrt langsam Ruhe ein und ich würde sie gerne noch eine Weile genießen doch ich bin zu müde. Beim Zähneputzen muss ich lachen und denke mir, Humor muss ich ja haben und ein wenig verrückt bin ich wohl auch- dass ich freiwillig mit der Bande „Urlaub“ mache. Vor Junior war ich im Urlaub immer sehr verträumt und zeitlos, doch vom Alltag mit Baby kann man nicht einfach mal so Urlaub machen. Schmunzelnd über mich selber gehe ich ins Bett und kaum liege ich und mache die Augen zu, höre ich es auch schon aus dem Babybett meckern. Ich hole Junior ins Bett und beim in Bett krabbeln macht es ratsch und meine Schlafanzughose reißt an der Naht auf, auch egal denke ich und wir schlafen gemeinsam ein. Die Natur hat das schon gut eingerichtet mit den Hormonen, das Oxytocin sprudelt ja nur so vor sich hin wenn der kleine Mann auf mir liegt und sich in den Schlaf nuckelt.

Zumindest bis mir jemand um 6 Uhr morgens im Gesicht rumfingert und mich als ich die Augen öffne breit angrinst. Wie kann man so einem Schelm böse sein? Das öffnen der Augen verursacht die gewohnte Morgenwelle- Zoe freut sich dass ich wach bin und jetzt endlich in der Lage zum Füttern wäre, ihr Schwanz klopft laut an die Heizung. Klok, klok,klok ! Tonda kommt, Merlin knurrt und Ronja kratzt an mir weil sie gestreichelt werden will. 6 Uhr ist definitiv nicht meine Uhrzeit, aber bringt ja alles nichts jetzt ist Junior eh hellwach. Erstaunlich ruhig verläuft der Morgen und wir beschließen heute den Leuchtturm der Insel in De Cocksdorp zu besichtigen. Merlin geht es zum Glück wieder besser, der Beutel ist aufgeplatzt und das Sekret somit draußen. Da wir dieses Thema schon mal hatten weiß ich was zu tun ist und versorge ihn dementsprechend. Die Hunde warten kurz im Auto während wir den Turm besteigen, danach dürfen sie sich am Strand austoben. Ich lasse sie den Dummy apportieren als ich in der Ferne einen Hund beobachte der fremden Leuten ins Gesicht springt und sie versuchen ihn erfolglos davon abzuhalten. Das Herrchen hat seine Mühe den Hund wieder zu sich zu pfeifen.


Wir spielen weiter bis der Hund auf einmal zu uns kommt, sich kurz unterwirft um dann den Beutel zu schnappen und ab zu hauen. Wie frech denke ich und laufe Richtung Besitzer in der Annahme, dass dieser seinem Hund die Beute sicherlich abnehmen wird. Zoe und Tonda begleiten mich. Dort angekommen merke ich schnell, dass das nichts wird denn der Hund spielt gerade mit seinem Besitzer. Dieser erklärt mir er macht gerade eine Jagdhundeausbildung aber das mit dem Apportieren, das klappt noch nicht so gut. Gut denke ich dann hol ich ihn mir wieder, fixiere den Hund und gehe bestimmt auf die Hundedame zu. Sie lässt den Beutel fallen und ich hebe ihn auf, kurz danach springt sie an mir hoch um ihn sich wieder zu holen. Tja Fräulein, Pech gehabt den nehm ich wieder mit. Wir laufen zu den anderen zurück und natürlich kommt die junge Hündin auch mit. Merlin stellt sie in den Senkel und nachdem sie merkt dass bei uns nichts zu holen ist rennt sie wieder zu ihrem Herrchen. So langsam bin ich angekommen auf der Insel und genieße die Natur und die Ausgelassenheit meiner Hunde. Da Tante Heide den Kinderwagen schiebt und Junior nun schläft kann auch ich sorgenlos am Strand lang schlendern. Wir fahren zum Mittagessen in die Harfenstadt Oudeschild und danach drehen wir noch eine Runde durch die Innenstadt von De Koog. Zum Abschluss des Tages sind wir nochmal an den Strand zum Sonnenuntergang genießen. Urlaub kann ja so schön sein.



Da uns der Strand in De Koog so gut gefiel starteten wir dort am nächsten Morgen unsere Tour zum 5 km entfernten Paal 17, dort wollten wir Mittagessen. So langsam hatten meine Hunde und ich uns an die vielen Hundebegegnungen gewöhnt und Zoe begann die Rüden alle auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Ein Labradorverschnitt gefiel ihr besonders, dieser wurde dreimal vom Besitzer abgeholt und kam doch immer wieder zu uns. Wir alle genossen den heutigen Tag sehr, Sonne satt und fast windstill- Traumwetter. Zum Essen saßen wir heute drinnen und auch das war mit den fünf Hunden kein Thema, wirklich sehr entspannt. Zurück wählten wir dann aber doch den Weg durch das Campinggebiet in den Dünen, da ich gerne mal eine Pause von den vielen Hundebegegnungen wollte und vor allem auch mal was Neues erkunden wollte. Die Anzahl der Stellplätze lässt wiedermal nur erahnen wie viel Betreib hier im Sommer sein muss. In den Dünen bekamen wir Kaninchen und Fasane zu Gesicht. Zurück in De Koog setzten wir uns in den Sand und Junior konnte das erste Mal im Sand buddeln. Wie schön zu sehen, dass er die veränderte Umgebung wahrnimmt und alles freudig erkundet. Da lohnt sich der Stress doch. Zum Abschluss setzten wir uns noch in ein Strandcafe, dann beschlossen wir das Auto stehen zu lassen und heim zu laufen. Nach dem Einkaufen und kurz vor der Pension fragte mich Heide ob ich den Schlüssel eigentlich habe. Mist, der liegt im Auto. Und so liefen wir wieder zurück ans Auto und weil gerade die Sonne unterging… nochmal zum Strand. Zu Hause angekommen waren wir dann alle platt, sogar Tonda war zu müde um ans rammeln zu denken.

Am nächsten Tag ging ich kurz mit den Hunden im angrenzendem Wald Gassi und dann durften sie sich nochmal ausruhen während wir uns die Seehundeauffangstation der Insel angesehen haben. Seehunde sind schon süße Tierchen und Junior ist begeistert vom Museum. Beim anschließenden Strandspaziergang verwöhnte uns wiedermal die Sonne und so setzten wir uns ins Strandcafe zum Mittagessen. Junior dachte wohl ich hatte jetzt lange genug Urlaub und so brüllte er so laut er konnte und war mit nichts zufrieden zu stellen. Somit durfte ich kalte Pommes essen und beschloss dass es für heute reichte. Zum Glück stand das Auto nicht weit entfernt und kaum saß Junior drin, schlief er auch ein. Da wir alle platt waren machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag zu Hause. Ich komme sogar mal zum Lesen im Buch „Eines Tages, Baby“ von Julia Engelmann und finde einige Passagen die gerade gut passen. „Eines Tages, Baby, werde ich alt sein, oh Baby, werde ich alt sein und an all die Geschichten denken, die ich hätte erzählen können.“ Genau so ist es, wenn ich nicht verrückt und spontan genug gewesen wäre einfach mal eine Woche auf Texel zu verbringen, könnte ich euch heute nichts von diesen Abenteuer erzählen.



In der Pension waren wir bis heute alleine gewesen, doch nun wohnen unter uns auch Leute und natürlich mussten sie genau dann heimkommen als ich mit meinen Hunden zur Tür raus gehe. Zoe war sofort der Meinung dass es sich hierbei nur um Einbrecher handeln könne und fing an Alarm zu bellen, Tonda und Ronja stimmten ein. Ich war einfach zu müde um die Situation zu regeln und so rief ich die Mannschaft kurz zur Ruhe und zog sie an den Leuten vorbei. Im Urlaub darf ich ja wohl auch einfach mal Mensch sein ^^ Morgen, ihr Hunde bin ich wieder euer Anführer, heute will ich nur noch ins Bett.

Am letzten Tag auf der Insel besuchten wir einen Schafbauernhof wo es allerlei zu entdecken gab. Vor unseren Augen kam ein Lämmchen nach dem Anderen zur Welt, es gab Schweine, Hühner, Enten, Katzen, Ziegen und Kühe. Wir konnten viele Tierchen knuddeln und den Hütehunden bei ihrer Arbeit zusehen. Überall liefen die Hühner frei herum und so war es verständlich dass auf dem Bauernhof keine Hunde erlaubt waren. Zum Gassi ging es wieder an den Strand, denn mein Versuch Wiesen zum Laufen zu finden scheiterte daran dass hier jeder Zentimeter Weidefläche ist. Nunja auf der Insel gibt es auch mehr Schafe wie Einwohner. Nur Junior wollte die vielen Schäflein nicht zählen und so verlief das Mittagessen ähnlich unentspannt wie am Vortag. Da sich heute die Sonne unter den Wolken versteckte, die Hunde langsam unter Schlafmangel litten und Junior anscheinend genug vom gemütlichen schlummern am Meer hatte, fiel mir das Abschied nehmen etwas leichter. Am nächsten Morgen war es an der Zeit die Insel zu verlassen. Mit der 10 Uhr Fähre setzten wir über ans Festland nach Den Helder und machten uns gemütlich auf den Heimweg. Erst gegen 20 Uhr hatte uns der Odenwald wieder, nein kein Stau aber viele Pausen um auch den letzten Tag gemütlich angehen zu lassen. Und so kamen wir auch auf dem Heimweg in den Genuss der Sonne auf einer grünen Wiese. Ich stellte mir die Frage “ War das nun Urlaub ?“ Ja, doch irgendwie schon- wenn auch chaotisch und manchmal mit schwachen Nerven so war es dennoch belebend. Jetzt bin ich eine Erfahrung reicher und weiß das es machbar ist mit meinem 7 Monate altem Sohn, meiner 74 Jährigen Tante, einer tauben Hundeoma, einer läufigen Hündin, einem Pubertier sowie zwei weiteren Vierbeinern in Urlaub zu fahren. Und zum Schluss noch ein passendes Zitat aus dem Buch von Julia Engelmann: „Grenzen sind Phantome, gebaut von Angst, bloß in Gedanken. Wenn du einmal um dich siehst, stehen da nirgends Schranken. Dein Weg ist frei, ganz bis zum Horizont, und bietet klare Sicht, nur gehen musst du nun alleine, das übernimmt keiner für dich. Die beste Zeit ist immer jetzt, und viel grüner wird es nicht, nur- du musst dich selbst bewegen, denn das kann keiner für dich.“

Und so erkenne ich dass der Urlaub mir das gebracht hat was ich lange gesucht habe, Frieden mit der neuen Lebenssituation. Ich arbeite immer wieder an mir selbst denn nur wenn ich Ruhe in mir habe, gelassen und souverän meine Hunde führe sind diese entspannt und „brav“. Ich erinnere mich wie es mir vor einigen Jahren im Kleinwalsertal wie Schuppen von den Augen fiel… Bring die Menschen runter und es wird mit den Hunden klappen. Doch wie soll ich ein gutes Vorbild sein und Ruhe unterrichten wenn ich selbst am brodeln bin? Mir war klar ich muss wieder zu mir, meiner inneren Ruhe finden. Und wo kann man das besser wie in der Natur… komm doch mal mit auf einen meiner Urlaube mit Hund und ich erkläre dir wie man es schafft selbst im Chaos den Überblick zu behalten. Und weil alle guten Dinge drei sind…hier noch ein Zitat: “ Und wenn du vorankommen willst, musst du deinen… Po bewegen, musst deinen ärgsten erzängsten tief in die Augen sehen. Wenn du wo ankommen willst, musst du über härteste Schmerzgrenzen, dich über den derbsten Berg kämpfen und noch ein Stück weitergehen.“ Und so im Nachhinein gesehen, war es einfach traumhaft schön eine Woche mit meinen Lieben zu verbringen !



Wenn auch du Spuren im Sand hinterlassen möchtest, komm –

… mit uns nach Schiermonnikoog !

Comments 5

  1. Liebe Gianna,
    ich liege am frühen Morgen mit meinen beiden Möpsen Ben und Wilma – die beiden schlafen noch – im gemütlichen Bett unseres Wohnmobiles. Wir sind am Wochenende in Bad Sobernheim an der Nahe! Anton, unser Chihuhua schläft noch mit Dirk im Alkoven!
    Wie immer schaue ich meine Mails durch und siehe da, „ Happyfiffi“ hat News:-))

    Gianna, die Ausführungen zu Eurer Texelreise haben mich so richtig und von ganzem Herzen glücklich gemacht:-)) Mein Tag hat soeben wunderbar begonnen und ich habe jede Zeile genossen…!
    Bewundernswert wie Du das schaffst diese vielen Eindrücke Eurer Reise auch noch für uns fest zu halten, herrlich!!!
    Vielen Dank dafür:-))

    Liebe Grüsse
    Maritta

  2. Hey Gianna, das wird ein Bestseller! So gelacht und gestaunt habe ich über deinen Texel-Urlaubsbericht . Du bist so talentiert im Schreiben und Fotografieren, dass es einem in der Seele gut tut. Du bist ein ganz besonderer Mensch mit ganz besonderen Fähigkeiten. Ich bin glücklich, dass wir dich kennen lernen durften. Obwohl du noch so jung bist hast du schon längst erkannt, was wichtig ist im Leben. Danke , dass du uns an deinen Erfahrungen, Sorgen und Freuden teilhaben lässt.
    Susanne

  3. Hallo Gianna,
    was für eine Freude, an deinen Urlaubserlebnissen teilhaben zu dürfen!!!!! So ein toller Text und auch die Bilder sind einsame Spitze. Hast du mal darüber nachgedacht ein Buch zu schreiben???
    Meine ganze Familie hat gespannt zugehört und an der einen oder anderen Textstelle herzhaft gelacht.
    Schön dich kennengelernt zu haben 🤩🤩LG Sonja

  4. Liebe Gianna, auch ich habe geschmunzelt über deine witzigen und unverformten Zeilen. Es macht Spass sie zu lesen und lässt eigene Erfahrungen wieder neu aufleben… „Kinder, Hund und Co“ ist nochmal eine andere Herausforderung. Es macht Einen aber auch stärker und vor allem gelassener gegenüber Situationen, in denen Andere schon längst aus der Haut fahren.
    Danke für deine Geschichte!!
    Sabine

  5. Liebe Gianna
    Mit einem lachenden und
    einem weinenden Auge habe
    ich deine Geschichte gelesen.
    Dass du immer so hart an Grenzen
    gehen musst …..🙄
    Und trotzdem, wie Susanne schon
    schrieb, noch die Zeit findest, das alles mit uns zu teilen ist echt
    Hammer!!!
    Mega stolze Oma Sybille 😘

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